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Land Rover Discovery 3

Aktualisiert: 16. Sept.

Land Rover Discovery 3 - Kantig, clever, konsequent


Moin ihr Banausen: mit dem Discovery 3 schlägt Land Rover ein neues Kapitel auf. Er bleibt ein echter Geländewagen, rückt jedoch spürbar näher an die digitale Gegenwart, mehr Rechenpower, mehr Assistenz, trotzdem jede Menge Nutzwert.

Kantige Linien, luftiges Raumgefühl und Technik, die Berge eher überredet als überrumpelt.


Neuer Name, gleiche Mission


Am 2. April 2004 vorgestellt und kurz darauf in Birmingham ins Rampenlicht gerollt, startet der Discovery 3 weltweit, nur nicht überall unter diesem Namen.

In Nordamerika und im Nahen Osten hört er auf „LR3“, um Altlasten aus den Disco-I/II-Erzählungen hinter sich zu lassen.

Inhaltlich bleibt er jedoch ganz klar Discovery: robust, familientauglich und ziemlich geländesicher.


Designidee: Form mit Absicht


Chefdesigner Geoff Upex (Linien von Andy Wheel) setzt auf „Purpose over Pose“.

Die markante Dachstufe bleibt, die Seitenflächen wirken ruhiger und der Reserveradbuckel verschwindet zugunsten einer geteilten Heckklappe.

Praktischer Nebeneffekt: die obere Klappe dient als Regendach, die asymmetrische Heckscheibe erleichtert das Beladen von einer Seite. Sieht nüchtern aus, funktioniert umso besser.


Architektur: Integrated Body Frame


Unter dem Blech verfolgt Land Rover einen eigenständigen Ansatz. Das Passagier-Monocoque wird mit einem separaten, einfachen Rahmen verheiratet, an dem Achsen und Antriebsstrang hängen.

Dieses „Integrated Body Frame“ kombiniert Karosseriesteifigkeit mit der Reparatur- und Belastbarkeit klassischer Leiterrahmen.

Ergebnis: solide im Gelände, präziser auf der Straße und gut anpassbar für verschiedene Einsätze.


Innenraum: Aufgeräumt, erwachsen, überraschend logisch


Im Cockpit zieht Klarheit ein. Bedienelemente sind da, wo man sie erwartet, und die dritte Reihe ist endlich bequem über die hinteren Türen erreichbar.

Später legt Land Rover bei Materialien und Optionen nach: klarere Blinker, lackierte Stoßfänger, Harman-Kardon-Sound, Bluetooth, sowie ein Offroad-Display, das Lenk- und Federwege sowie die Sperren visualisiert.

Weniger Show, mehr „Aha, so geht das“.


Antriebe & Getriebe


Zur Wahl stehen:


  • Benzin: 4,0 l Ford Cologne V6 oder 4,4 l AJ-V8 (später in Konzernlogik zum 5,0 l V8 weiterentwickelt),

  • Diesel: 2,7 l AJD-V6 (kräftig, zäh, Langstrecke-tauglich).


Gekoppelt wird entweder an ein 6-Gang-Schaltgetriebe (Serie beim Diesel) oder eine 6-Gang-Automatik. Immer dabei: permanenter Allradantrieb mit zweistufigem Verteilergetriebe, also Low-Range, wenn’s ernst wird.


Fahrwerk & Assistenten


Standard ist Luftfederung (in manchen Basismodellen auch Schraubenfedern), die je nach Aufgabe anhebt, absenkt oder das Beladen erleichtert.

Elektronisch unterstützen HDC (Bergabfahrhilfe), Traktionskontrolle an allen Rädern und DSC (Stabilitätskontrolle).

Das Zusammenspiel orchestriert Terrain Response: Untergrund wählen, den Rest regelt die Software.


Terrain-Response-Profile


  • Allgemein

  • Gras/Schotter/Schnee

  • Schlamm/Spurrillen

  • Sand

  • Felsen


Alltag trifft Abenteuer


Der Discovery 3 landet sowohl bei Familien als auch bei Fernreisenden.

In UK gilt er als einer der besten Geländewagen seiner Zeit, in Australien holt er „4WD of the Year“.

Parallel zum Auslaufen des D2 verkauft er sich zunächst stark; die Finanzkrise dämpft später die Zahlen, nicht aber den Ruf.

2006 bringt die G4 Challenge das Orange der Abenteuer zurück, samt Glaubwürdigkeit im Dreck.


Logo G4 Challange

Feinschliff & Staffelstab


Zum Ende der Bauzeit spendiert Land Rover feinere Materialien im Innenraum und modernere Lichtgrafik vorn.

Technisch bleibt der D3 ein ehrlicher Arbeiter mit digitalem Spürsinn.

2009 ist Schluss , der Discovery 4 übernimmt und führt das Konzept geschmeidig fort.


Technische Eckdaten (überblicksartig)


  • Preis neu: ca. 39.200 – 65.690 €

  • Leistung: ca. 190 – 299 PS

  • 0–100 km/h: rund 8,6 – 12,8 s

  • Vmax: etwa 180 – 195 km/h

  • Hubraum: 2.720 – 4.394 cm³

  • Verbrauch (komb.): ca. 9,2 – 15 l/100 km

  • Kofferraum: 280 – 2.558 l

  • Anhängelast: 750 – 3.500 kg


Kurzfazit: Der Discovery 3 ist der Brückenschlag. Kantig und nützlich wie einst, aber mit genug Elektronik, um lange Touren entspannter und schweres Gelände kalkulierbarer zu machen. Genau die Sorte Auto, die man mit Schlamm an den Flanken und Kindersitzen im Heck gleichermaßen ernst nehmen darf.

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