Kapitel 8 – Disco-Puzzle
: Gebrauchtteile kaufen im Internet.
Blechpuzzle, Listing-Lawine & Licht am Ende des Warenkorbs
Vor dem Aufbruch: abdichten, atmen, anpassen
Noch zwei Wochen bis Schweden. Der Frosch ist fahrbereit, zumindest nach Projektmaßstab.
Was jetzt noch sinnvoll ist: alles abdichten, was „plätschern“ sagt und parallel Gebrauchtteile im Internet kaufen, damit wir nach dem Roadtrip nicht bei null anfangen.
Also Tape raus, Kanten zu, in die SB-Waschanlage und siehe da: innen bleibt’s trocken.
Echt nicht schön, aber für uns: Champions-League-Finale gewonnen. Disco 1 Regen 0.
Teilejagd: vom ersten Klick bis zum Kartonstapel
Dann beginnt der eigentliche Ausdauersport: Kleinanzeigen, eBay, Foren.
Nicht zehn, nicht hundert, sondern gefühlt hunderte Anzeigen.
Viele mit drei Fotos in extra dunkel, sehr viele ohne Teilenummer, einige mit dem legendären Angebotstext: „Müsste passen.“
Wir vergleichen Varianten, Facelift vs. Vor-Facelift, LHD/RHD, prüfen Serienstände, zoomen in Schatten, entdecken Dichtlippen und Risse, die man nur sieht, wenn man es nicht sehen will, weil eigentlich alles passt.
Zwischendurch schreiben wir nette Nachrichten, warten auf Antworten, bekommen dann „Ist noch da?“ zurück, vom Verkäufer!
Es wird… ein amtliches Blechpuzzle.
Und zwar eines, bei dem jedes Teil zu einem anderen gehört, nur eben nicht zwingend zu unserem.
Aber: Wer sucht, findet. Und so wächst der Warenkorb, erst vorsichtig, dann zuversichtlich. Parallel wächst die Excel-Liste und der Kaffeeverbrauch.
Trefferliste: was wir eingesackt haben
Hessen, Schlachtfest (Facelift, Innenraum soll kompatibel sein):
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Dachcockpit (bei uns dreiteilig, dort einteilig – Mystery gelöst nach Fotoschieberei)
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Safari-Fenster
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Dreiecksfenster Türen
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Hupknopf (ja, man kann ihn verlieren, frag(t) nicht)
eBay (gebraucht, aber gut):
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Seitenscheiben hinten
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Heck-Seitenscheiben
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Frontscheibe
Preislich erstaunlich fair, die Getränkekasse klatscht Beifall.
Nebenbefund: Wasser marsch & Scheinwerfer-Split
Auf dem Weg fallen zwei Dinge auf:
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Wischwasserverbrauch wie bei den Niagarafällen . UK-Spezifikation? Düsen in der Haube und in den Wischerarmen. Praktisch, aber irre durstig.
Wir checken nach dem Trip: Leitungen, T-Stücke, Rückschlagventile. -
Scheinwerfer-Mischmasch: linkes Auge mit dunklem Ring, rechts Lego-Optik, vermutlich Baujahre gemischt. Wird vereinheitlicht, irgendwann.
Warum UK? Weil’s sich rechnet... meistens
Wer Gebrauchtteile im Internet kaufen will, landet fast zwangsläufig in UK:
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Auswahl: viel, sehr viel, manchmal absurd viel.
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Preis: oft niedriger als hier.
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Qualität: häufig besser (zumindest laut Bildern & Bewertungen).
Aber: Rechnet Einfuhrumsatzsteuer, ggf. Zoll, Versand und Verpackung mit ein. Klärt vorab, wie Glas verpackt wird (Ecken schützen, Kantenschutz, doppelte Kartonage), sonst lernt ihr den Begriff „Glassplitter-Konfetti“ kennen.
Zwischenfazit: aus Listings werden Lieferungen
Die Dichtung hält, die Bestellungen sind raus, und wir warten auf Paketdienst-Tetris. Die Teilekiste für „nach Schweden“ füllt sich.
Und ja, es fühlt sich gut an, wenn aus einer Listing-Lawine langsam passende Puzzleteile werden.
Notiz an uns
Bestellt:
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Dachkonsole (Innenraum-„Cockpit“)
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Hupknopf
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Safari-Fenster + Dreiecksfenster
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Seitenscheiben hinten, Heck-Seitenscheiben
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Frontscheibe
To-do nach dem Trip:
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Wischwasser-System prüfen (Leitungen, T-Stücke, Rückschlagventile, Arm-Düsen)
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Scheinwerfer als Set vereinheitlichen (Baujahr/Typ)
Learning bei der Suche:
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Pro Teil 10–30 Anzeigen durchklicken ist normal; bei Glas/Innenraumteilen gern >100 Listings, bis Fotos & Teilenummern wirklich passen.
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Ohne Teilenummer, Rückseitenfoto und Dichtlippen-Detail: lieber weitersuchen.
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UK rechnet sich, wenn EUSt/Zoll/Versand sauber eingepreist sind.
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Kommunikation siebt aus: Wer schnell, präzise, bildstark antwortet, liefert meist auch ordentlich.




